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Heil- oder Giftpflanzen?

Eine ganze Reihe von Heilpflanzen sind gleichzeitig gefährliche Giftpflanzen (z.B. Eisenhut, Fingerhut, Tollkirsche, Bilsenkraut u.v.a.).

Die Heilwirkung hängt von der genauen Dosierung ab. Schon bei ge­ringer Überdosierung können die Bestandteile dieser Pflanzen schwere Vergiftungen hervorrufen oder sogar tödlich sein. So wird auch eine Reihe von traditionellen Heilpflanzen heute nicht mehr genutzt, weil die Vergiftungsgefahren größer sind als die Heilwirkung. Dies ist zum Beispiel beim heute zumindest nicht mehr direkt als Droge verwendeten Maiglöckchen (Convallaria majalis) der Fall.

Hinzu kommt, dass der Gehalt an Wirk- bzw. Giftstoffen von Pflanze zu Pflanze stark variieren kann, da er u.a. von der Versorgung mit Nährstoffen, Wasser und Son­neneinstrahlung der Pflanzen abhängt.

Auch bei einzelnen Blättern oder anderen Organen eines einzigen Pflanzen­individuums kann der Wirk- bzw. Giftstoffgehalt deutlich variieren. Von einer Selbst­medikation mit ge­sammelten Pflanzenteilen ist daher unbedingt abzuraten. Manch­mal können aber auch Heilmittel aus harmloseren Pflanzen krank statt gesund machen, wenn die verwendeten Bestandteile mit Herbiziden oder Krankheits­erregern verunreinigt sind (zum Beispiel in Kamillentee).

Maiglöckchen

Maiglöckchen (Convallaria majalis)