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Nutzpflanzen-Kategorien

Nutzpflanzen-Kategorien im Botanischen Garten Freiburg

Die über 250 im Botanischen Garten Freiburg kultivierten Nutzpflanzen sind ihrer wichtigsten Verwendung entsprechend in verschiedene Kategorien eingeteilt und mit den im Folgenden gezeigten Symbolen gekennzeichnet. Pflanzen, für die mehrere Verwendungsarten bekannt sind, tragen dementsprechend auch mehrere Symbol-Plaketten.

In fast allen Bereichen des Botanischen Gartens Freiburg warten Nutzpflanzenarten auf Entdeckung!
 

Nahrungsmittel

    Nahrungspflanzen-Symbol  

 

Faserpflanzen

    Faserpflanzen-Symbol  

Heilpflanzen

    Heilpflanzen-Symbol      

Genussmittel

    Genussmittel-Symbol  

Gewürzpflanzen

    Gewürzpflanzen-Symbol

andere Nutzpflanzen

    Andere Nutzpflanzen-Symbol

  

 

Nahrungsmittel

Pflanzen, die als Grundnahrungsmittel genutzt werden, besitzen in der Regel einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, Proteinen oder Fetten bzw. Ölen. Diese Inhaltsstoffe werden auch primäre Speicherstoffe genannt. Daneben enthalten viele Nahrungsmittel aber auch sogenannte sekundäre Inhaltsstoffe. Diese können in der Pflanze vielfältige Funktionen erfüllen und sorgen z.B. für Geschmack und Farbe. Eine Sonderstellung kommt den Vitaminen zu, die für den Menschen zwar lebensnotwendig sind, aber vom menschlichen Körper nicht gebildet werden können und daher mit der Nahrung aufgenommen werden müssen.

Gewürzpflanzen

Wer möchte schon auf die vielfältigen Aroma-, Bitter- und Scharfstoffe verzichten, mit welchen Gewürzpflanzen unsere Ernährung bereichern? Da einige dieser Stoffe zusätzlich zu ihren geschmacklichen Eigenschaften eine heilende Wirkung besitzen, werden viele Gewürzpflanzen auch als Heilpflanzen kultiviert und eingesetzt.

Noch im Mittelalter waren Gewürzpflanzen für große Teile der Bevölkerung nicht direkt  zugänglich und wurden nur in Kloster-, Fürsten- und Apothekergärten angebaut. Auch als der Handel mit den Ländern in Übersee florierte, spielten Gewürze als kostbares Gut eine wichtige Rolle. Manche von ihnen wurden nahezu mit Gold aufgewogen.

Genussmittel

Obwohl das Lebensmittelrecht heute keinen Unterschied mehr zwischen Nahrungs- und Genussmitteln macht sondern beide unter dem Begriff Lebensmittel zusammenfasst bezeichnen wir Kaffee, Tee oder Kakao auch weiterhin als Genussmittel. Diese sind für die Ernährung zwar nicht notwendig und aber spielen im Alltag vieler Menschen dennoch eine wichtige Rolle.

Heilpflanzen

Schon von jeher setzt der Mensch verschiedene Pflanzen gegen Krankheiten ein. „Kräuterkundige“ Menschen wurden in der Geschichte der Menschheit mal verehrt, mal verfolgt und mal belächelt. Auch wenn pflanzliche Wirkstoffe nicht zwangsläufig mit „sanfter Medizin“ gleichzusetzen sind (manche Heilpflanzen sind hochgradig giftig!) sind sie sehr beliebt. Dabei spielen sie nicht nur in der Volksheilkunde eine bedeutende Rolle. Heute werden Heilpflanzen und ihre Wirkstoffe von Pharmazeuten mit modernsten wissenschaftlichen Methoden untersucht.

Faserpflanzen

Zur Herstellung von Kleidung und anderen Gegenständen werden schon seit langem pflanzliche Fasern genutzt. Dabei handelt es sich meist entweder um pflanzliche Haare, die von den Zellen der Epidermis gebildet werden (wie z.B. bei der Baumwolle), oder um Fasern, die in Bündeln zusammengefasst für die Stabilität der Pflanzen sorgen (z.B. bei Jute oder Leinen).

Anders genutzte Pflanzen

Viele Pflanzenarten finden eine Verwendung, die nicht in die bisher genannten Kategorien passt. Dazu gehören viele Bäume, die Holz produzieren oder auch Pflanzenarten, die als Lieferanten für Energie oder Farbstoffe dienen. Weitere Pflanzen werden zur Harz- oder Gummigewinnung genutzt. Die Vielfalt der Verwendungen, die Pflanzenarten weltweit finden, ist immens, sodass im Folgenden nur eine Auswahl gegeben werden kann.

Zahlreiche Pflanzen werden als Holzlieferanten genutzt. Holz wird beim Bau von Gebäuden und der Herstellung von Möbeln und vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs als Baustoff verwendet. Zudem liefert Holz den Grundstoff für die Produktion von Papier, Pappe und anderen Zelluloseprodukten. Des Weiteren war und ist Holz auch ein wichtiger Energielieferant, unbehandelt oder in weiterverarbeiteter Form von z.B. Pellets.

Auch andere, nicht holzliefernde Pflanzen können zur Kraftstoffgewinnung kultiviert und verarbeitet werden und so den Einsatz von fossilen Brennstoffen reduzieren. Die aktuellen Diskussionen zu diesem Thema zeigen jedoch, dass es auch zu Problemen führen kann, wenn auf den vorhandenen Anbauflächen die Produktion von Pflanzen zur Kraftstoffgewinnung in Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln tritt. Eine weitere Möglichkeit der Nutzung von Pflanzen zur Kraftstoffgewinnung ist die Biogasherstellung aus ohnehin anfallenden Abfällen.

Weitere Stoffe, die aus Pflanzen bzw. Pflanzenteilen gewonnen werden können, sind Wachse, Harze, Insektizide, Kautschuk oder auch Gerbstoffe, die zum Gerben von Tierhäuten eingesetzt werden.

Als letzte Gruppe seien hier noch die farbstoffliefernden Pflanzen angeführt. Bei einigen unserer einheimischen Pflanzen ist diese Funktion am Namen erkennbar, wie z.B. bei Färberröte (Rubia tinctoria) oder Färberwaid (Isatis tinctoria), aus dem bis ins 19. Jahrhundert der Farbstoff Indigo gewonnen wurde. Später wurden die Pflanzenfarben in Europa durch chemisch synthetisierte und meist preiswertere Farbstoffe ersetzt. Inzwischen entdeckt die Textilindustrie die pflanzlichen Farbstoffe wieder neu, auch wenn es sich dabei vorerst noch um Nischenprodukte handelt.